Aufsatzgattungen für den höheren Deutschunterricht
Für den höheren Deutschunterricht präsentieren wir hier wichtige Tipps zu Textsorten, die auch beim Abitur (in Ö: Matura) Verwendung finden können!
Achten Sie generell auf einen grammatikalisch richtigen Satzbau, die Regeln der Rechtschreibung und der Zeichensetzung!
Empfehlung
Sie geben eine Stellungnahme (Statement) ab und sprechen eine Empfehlung aus, reflektieren dabei den Kern Ihres Themas und Ihr Ziel. Orientieren Sie sich an den Erwartungen der Zuhörer/Zuhörerinnen und setzen gute Argumente ein. Überlegen Sie sich einen überzeugenden Einstieg und Schluss
Meinungsrede
Die Meinungsrede zählt genauso wie der offene Brief (s. u.) zu den appellativen Texten und nimmt auf ein vorgegebenes Thema Bezug. Dabei sind Ihre Argumente sachlich haltbar, folgerichtig und relevant, die Rede klar aufgebaut und in Inhalt und Sprache adressaten/innenbezogen.
Erörterung
Identifizieren Sie den Thementyp der Erörterung (Pro-/Kontra-Erörterung vs. Belegerörterung) richtig! Leitbegriffe ausreichend erklären und Stoffsammlung anlegen. Der Aufbau sollte dem Typ folgend gegliedert sein mit einer ansprechenden Einleitung, einem Hauptteil, in dem Behauptungen durch haltbare und folgerichtige Argumente gestützt sind und einem abrundendem Schluss, der die eigene Meinung sowie die wichtigen Punkte zusammenfasst und auch eine Perspektive für die Zukunft eröffnen kann. Der Sprachstil ist sachlich.
Leserbrief
Der Leserbrief ist eine schriftliche Meinungsäußerung oder Information, zumeist als Reaktion auf Artikel bzw. Beiträge. Stimmen Sie letzteren zu oder widersprechen Sie, ergänzen Sie bzw. korrigieren Sie. Geben Sie den Inhalt des Bezugstextes korrekt wieder! Gliedern Sie klar und stellen Sie nachvollziehbar dar! Unterstreichen Sie Ihre Meinung durch haltbare und logische Argumente! Sprechen Sie Ihre Adressaten/innen in adäquater Weise an!
Kommentar
Als meinungsbetonte journalistische Textsorte werden hier Meldungen, etc. interpretiert und beurteilt. Auch hier werden die Grundregeln des Argumentierens berücksichtigt (Haltbarkeit, Folgerichtigkeit, Relevanz). Der Sprachstil ist sachlich mit wertenden Aussagen.
Zusammenfassung
Erkennen Sie die Grundaussage des Textes/der Grafik und geben Sie diese in einem Satz und die weiteren Informationen aus der Vorlage korrekt sowie entsprechend in klarer und sachlicher Form wieder. Achten Sie darauf, die Inhalte miteinander im Sinne eines zusammenhängenden Textaufbaus zu verknüpfen.
Sachtextanalyse
Hierbei geht es darum, die Kernaussage und wesentlichen inhaltlichen Aspekte aus einem Text zu erschließen sowie die Intention des Autors/der Autorin und mögliche Adressaten/Adressatinnen herauszuarbeiten. Darüberhinaus werden neben dem Umgang des Autors/der Autorin mit Thesen und Argumenten auch die sprachlichen Merkmale des Textes eingehend analysiert.
Interpretation
Eine Textinterpretation beinhaltet die Beurteilung der Wirkung des Textes, die Bestimmung des Adressatenkreises, die Wirkungsgeschichte und Einordnung in die Zeitepoche/Motivgeschichte. Abhängig von der Art der Textvorlage variieren die Kriterien, nach denen Sie die Texte untersuchen:
- Erzählende Texte: Erzählform, Erzählperspektive, Erzählerstandort, Erzählsituation, Erzählverhalten, Zeitstruktur etc.
- Kurzprosa: zusätzlich: typische Merkmale wie unvermittelter Beginn, offener Schluss z.B. bei der Kurzgeschichte etc.
- Dramatische Texte: Akt und Szene, Monolog, Dialog, Selbstgespräch, Botenbericht, Bühnenanweisungen, Szenenanweisungen, dramatischer Konflikt, Exposition, Handlungsverlauf, Peripetie, Katharsis etc.
- Lyrische Texte: Motiv, Bildlichkeit (Symbol, Chiffre), Vers Strophe, Metrum, Kadenz, Rhythmus etc.
Offener Brief
Der offene Brief zählt genauso wie die Meinungsrede zu den appellativen Texten, ist adressaten/innenbezogen und nimmt nachvollziehbar auf ein vorgegebenes Thema Bezug. Dabei ist Ihre Position klar und Ihre Argumente sind sachlich haltbar, folgerichtig und relevant. Der Text ist gedanklich und formal klar strukturiert.